Bert te Wildt
Bert te Wildt hat sie alle schon in seiner Praxis gehabt: die süchtigen Gamer, die 72 Stunden am Stück zocken und das reale Leben vollkommen vergessen, die Chatsüchtigen, die außerhalb ihrer Chatrooms jeden sozialen Kontakt verloren haben, Menschen, die ohne das Internet nicht mehr leben können, die weder in der Schule noch Arbeitsplatz oder in Begleitung anderer die Finger vom Netz lassen können, Menschen, die gefährlich depressiv oder sogar aggressiv werden, wenn man ihnen den Zugang dazu verwehrt.
Bert te Wildt leitet als Oberarzt in Bochum die Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums der Ruhr-Universität und hat sich in dieser Funktion auf das moderne Phänomen der Internet- und Computerspielabhängigkeit spezialisiert und schließlich zu diesem Thema auch habilitiert. Te Wildt ist außerdem Mitbegründer des Fachverbands Medienabhängigkeit e.V. und Autor verschiedener Bücher zum Thema Internetsucht. 2012 erschien „Medialisation: Von der Medienabhängigkeit des Menschen“ und 2015 folgte sein Buch „Digital Junkies: Internetabhängigkeit und ihre Folgen für uns und unsere Kinder“, in dem Bert te Wildt das Krankheitsbild dieser neuen Verhaltenssucht anhand zahlreicher Beispiele aus seiner ärztlichen Praxis erklärt und neben Risiko- und Alarmzeichen auch Behandlungs- und Präventionsmöglichkeiten schildert.
Sein Studium der Humanmedizin absolvierte te Wildt an der Universität Regensburg und an der Freien Universität Witten/Herdecke. Anschließend war er ein Jahr lang Arzt im Praktikum am Royal Victoria Hospital im irischen Belfast, wo er in den Abteilungen für Innere Medizin und Chirurgie hospitieren durfte. Er promovierte im Jahr 2000 zum Thema „Magisches Denken bei Multiple-Sklerose-Patienten“ und ließ sich einige Jahre später in Gruppenanalyse und Gruppenanalytischen Seminaren (GRAS) ausbilden. Von 2004 bis 2012 leitete Bert te Wildt die Sprechstunde für medienassoziierte psychische Erkrankungen. 2009 übernahm er zusätzlich die Leitung der Arbeitsgruppe „Medien- und Glücksspielabhängigkeit“ und die stellvertretende Leitung des Centers of Addiction Research (CARe) an der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover. Seine Habilitation im Jahr 2009 schrieb Bert te Wildt zum Thema „Medialität und Verbundenheit – Zur psychopathologischen Phänomenologie und Nosologie von Internetabhängigkeit“.
In seinen Büchern macht er auf ein wichtiges Thema aufmerksam, das viel zu lange belächelt, verharmlost und tabuisiert wurde, das aber auch immer mehr Opfer unter Kindern und Jugendlichen findet und deshalb dringend thematisiert werden muss. Nicht umsonst empfiehlt das Magazin „schulmanagement“ „Digital Junkies“ von Bert te Wildt als „empfehlenswertes Buch für Lehrkräfte und den Unterricht."
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