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Katherine Paterson

Es ist ein Glücksfall der Jugendliteratur, dass sich der große Traum von Katherine Paterson (Jahrgang 1932) nicht erfüllt hat: Als Zehnjährige träumte die heute weltbekannte Autoren davon, eine erfolgreiche Schauspielerin zu werden. Daraus wurde nichts. Und auch aus ihrem Traum, als Missionarin zu arbeiten, ist – glücklicherweise, muss man heute sagen – nichts geworden. Stattdessen heiratete Katherine Paterson 1962 den Pfarrer John Paterson und erzog gemeinsam mit ihm vier Kinder. Vielleicht hätte sie niemals begonnen, Kinder- und Jugendbücher zu schreiben, wenn sie nicht gefragt worden wäre, ob sie Unterrichtsmaterial für Fünft- und Sechstklässler erstellen könnte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Paterson bereits ein Jahr an einer Schule in Lovettsville, Virginia, unterrichtet und dort viel Inspiration für ihren bekanntesten Roman „Die Brücke nach Terabithia“, der Mitte der 1970er Jahre erscheinen sollte, gefunden. Die Anfrage war also gar nicht so ungewöhnlich. Schnell bemerkte Katherina Paterson jedoch, dass sie nicht dafür gemacht war, Non-Fiction zu schreiben. Sie wollte das schreiben, was sie selbst am liebsten las: Fiction. In den Wirren und dem unvermeidlichen Chaos, das es mit sich bringt, wenn man vier Kinder zuhause hat, schaffte sie es, immer wieder Zeit zum Schreiben zu finden – auch wenn zunächst nichts davon veröffentlicht wurde. Der Umschwung kam, als Paterson einen Creative Writing-Kurs besuchte. Der Erfolg stellte sich prompt ein: 1978 wurde ihr erstes Kinderbuch, „Puppenspieler und Banditen“, veröffentlicht. Bis zu ihrem großen Bestseller, „Die Brücke nach Terabithia“, sollten noch weitere neun Jahre vergehen. Das Buch machte Katherine Paterson berühmt und endgültig zur Schriftstellerin und wurde 1985 und 2007 als Film „Brücke nach Terabithia“ verfilmt. Auf ihrer Website schwärmt Paterson von ihrem Beruf, den sie aus tiefstem Herzen liebt. „Ich bin verwöhnt“, schreibt sie. „Ich arbeite zu Hause, in meinem eigenen Arbeitszimmer, und trage was ich will. Ich muss mich nie krank melden. Ab und zu fahre ich dann in Schulen oder an andere Orte, wo ich mich mit anderen Menschen treffe, die Bücher genauso sehr lieben, wie ich.“ Bei so viel Hingabe und Begeisterung für das geschriebene Wort ist es kein Wunder, dass sie 2010 zur nationalen Botschafterin von Young Peoples Literature ernannt wurde. Eine Ehre für Katherine Paterson, die glaubt, dass man nicht nur für sich selbst und zum persönlichen Vergnügen liest, sondern am Ende für alle Menschen dieser Erde. Lesen öffnet den Geist, bildet und erzieht zum kritischen Denken – Dinge, die in dieser Welt immer wichtiger werden. Ein persönliches Anliegen ist ihr das laute Vorlesen. Katherine Paterson findet es schade, dass wir aufhören, Kindern vorzulesen, sobald sie alt genug sind, selbst zu lesen. „Und genau das ist der Zeitpunkt, von dem wir wissen, dass Kinder das Interesse und die Freude am Lesen verlieren. Da könnte es also einen Zusammenhang geben“, schreibt sie als National Ambassador for Young Peoples Literature. Für Katherina Paterson ist das laute Vorlesen „ein Zeichen großer Liebe und Fürsorge.“  Wenn man seinen Kindern vorlesen möchte, ist „Die Brücke nach Terabithia“ von Katherine Paterson ein wunderbares Buch dafür. Anders, als der Titel vermuten lässt, handelt es sich dabei nicht um einen Fantasy-Roman im eigentlichen Sinne. Stattdessen ist es die berührende Geschichte zweier Kinder, die ihren Sorgen entfliehen, in dem sie sich ein eigenes Phantasiereich schaffen. Die dramatische Wende am Ende des Buches hebt den Bestseller von Katherine Paterson deutlich aus der Masse der Jugendbücher heraus. Es eignet sich deshalb wunderbar als Geschenk – an Kinder, an Freunde, an liebe Menschen. Und an sich selbst. Auch das dürfte sehr im Interesse von Katherine Paterson sein.

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