Stieg Larsson
Stieg Larsson (1954 – 2004) wurde erst durch die nach seinem Tod veröffentlichten Kriminalromane der „Millennium“-Trilogie zum Erfolgsautor. Seine Schwedenkrimis gehören zu dem besten, was die skandinavische Literatur jemals hervorgebracht hat. Seit 1979 arbeitete Larsson für die schwedische Nachrichtenagentur TT in der Graphikabteilung. Nebenbei verfasste er Essays, kleine Artikel und Buchrezensionen. Belastet von Schuldgefühlen, in seiner Jugend eine Vergewaltigung mit angesehen, aber nicht eingegriffen zu haben, widmete Larsson sein Leben dem Kampf gegen gesellschaftliche Missstände. So war er zum Beispiel ab 1982 als Skandinavienkorrespondent für die britische antifaschistische Zeitung Searchlight Magazine tätig.
Auch in seinem Buch „Extremhögern“ (1991) setzte er sich mit dem schwedischen Rechtsradikalismus auseinander. Seit 1995 war er Herausgeber des von ihm gegründeten Magazins „Expo“ der Expo-Stiftung gegen Rechtsradikalismus. 2004 starb Larsson an den Folgen eines Herzinfarkts. Kurz vor seinem Tod stellte der freiberufliche Kriminalschriftsteller die drei Schwedenkrimis der „Millennium“-Trilogie (geplant waren eigentlich zehn Bücher) um den Journalisten Mikael Blomkvist und die skurrile Meister-Hackerin Lisbeth Salander fertig, die postum veröffentlicht wurden: „Verblendung“ (2005), „Verdammnis“ (2007) und „Vergebung“ (2008). Sie wurden internationale Bestseller und machten Stieg Larsson nach seinem Tod zum erfolgreichsten schwedischen Krimiautor - der bislang Erste und Einzige, dem es gelungen ist, Henning Mankell zu übertreffen. Mit einer Weltgesamtauflage von 82 Millionen Exemplare verkaufte Larsson das Dreifache aller Werke Henning Mankells, Gesamtumsatz geschätzt um die 400 Millionen Euro.
Die Verfilmung des ersten Bandes, "Verblendung", mit Noomi Rapace wurde der erfolgreichste skandinavische Film aller Zeiten und setzte die Erfolgsgeschichte von Stieg Larssons Milleniumtrilogie fort. 2013, 11 Jahre nach dem Tod des Autors, autorisierten die Larsson-Erben den Autor David Lagercrantz, der mit "Ich bin Zlatan: Meine Geschichte" bekannt geworden ist, die Geschichte fortzuschreiben. "Verschwörung" ist eine Fortsetzung der Erfolgsromane und trägt bewusst den Titel "nach Stieg Larsson". Die Veröffentlichung am 27. August 2015 sorgte für gespaltene Gemüter. Während sich die einen auf ein Wiedersehen zwischen Blomkvist und Sander freuten, waren sich andere sicher, dass es keinem Autor gelingen könnte, in Larssons Fußstapfen zu treten und die Reihe angemessen fortzusetzen.
So schrieb zum Beispiel die Zeitung DIE WELT: "Das unzweifelhaft größte literarische Verbrechen dieses Jahres wird sich am kommenden Donnerstag ereignen. Es handelt sich – jedenfalls nach Meinung einer nicht unbeträchtlichen und internationalen Menge von Literaturscharfrichtern – um einen Fall von Vampirismus, in Verbindung mit Grabschändung und verschärfter Geldschneiderei." Am Ende darf aber immer noch jeder Leser selbst entscheiden, ob er den vierten Band der Millenium-Trilogie von Stieg Larsson lesen (und gut finden) möchte, oder nicht. Lesen Sie hier unsere Rezension zu "Verschwörung – Millennium 4".